Gegensatz zum Regelkindergarten finden die meisten Aktivitäten außerhalb
fester Gebäude statt.
Manche Waldkindergärten haben eigene Räumlichkeiten für die Zeit am frühen
Morgen und am Nachmittag, andere haben nur einen Bauwagen oder eine
Schutzhütte.
Benötigte Gegenstände wie ein Erste-Hilfe-Set, Wasser, Wechselwäsche, Windeln
usw. werden im Bollerwagen immer mitgeführt.
Der Vormittag wird bei jedem Wetter in der freien Natur (hauptsächlich im
Wald, aber auch im Feld, am Bach, auf einem Bauernhof...) verbracht, nur wenn
Gefahr z.B. durch Gewitter oder Sturm droht oder es extrem kalt wird, werden die Räumlichkeiten aufgesucht.
In Deutschland wurde der erste anerkannte Waldkindergarten 1993 in
Flensburg gegründet. Mittlerweile gibt es im gesamten Bundesgebiet schon
weit über 1000 Waldkindergärten, Tendenz steigend.
Immer mehr Eltern erkennen die Vorteile des Konzeptes. Der Aufenthalt in der
freien Natur bietet optimale Voraussetzungen für eine ganzheitliche Bildung.
Während es früher für Kinder normal war, regelmäßig im Wald zu spielen, haben
viele Kinder heutzutage kaum noch Berührungspunkte mit dem Wald oder der
Natur im Allgemeinen.
Dabei fördert der Aufenthalt in der Natur nicht nur die Gesundheit, sondern
auch die Motorik, die Phantasie, die Selbstständigkeit und das
Selbstbewusstsein, das Sozialverhalten und die Konzentration. Studien
haben ergeben, dass Kinder aus Waldkindergärten später in der Schule bessere
Leistungen erbringen, konzentrierter arbeiten und sich sozialer verhalten als
Kinder aus Regelkindergärten. Die Natur bietet dem hohen Bewegungsdrang
junger Kinder ausreichend Raum und steckt zudem voller Möglichkeiten zum
Entdecken, Erforschen und Experimentieren. Störfaktoren wie Lärm und
räumliche Enge wie in Regelkindergärten entfallen. Zudem erlebt das Kind die
existentiellen Lebensgrundlagen des Menschen wie den jahreszeitlichen
Naturkreislauf, Naturerscheinungen (Regen, Schnee, Nebel, etc.) und die
Elemente (Feuer, Wasser, Luft und Erde) unmittelbar.
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